work routine

Heute ist Mittwoch, der 28. September 2016 und es ist 10:20 Uhr.
Immer wieder bekomme ich die Frage gestellt, wie denn mein Alltag so aussieht, was meine Aufgaben hier sind und was ich den ganzen Tag so mache, denn - Überraschung! - ich mache hier nicht nur ein Jahr Urlaub.
Natürlich ist kein Tag hier wie ein anderer aber im Großen und Ganzen hat man hier schon eine gewisse Routine.

Mein Arbeitstag beginnt um 7:30 Uhr. Ich fange dann an den Kids Frühstück zu machen. Wenn ich damit fertig bin, esse ich selbst einen Happen. Dann checke ich die Ranzen der Kids, packe ihr Lunch ein und gucke noch ein bisschen TV mit den Kleinen bis wir um 8:30 Uhr los zur Schule gehen. Diese ist nur ca. 500m von dem Haus der Familie entfernt, deshalb ist es morgens echt entspannt. Man kann easy zur Schule laufen und muss nicht durch stressige Drive Through Drop Offs fahren.
Nachdem ich die Kids erfolgreich zur Schule gebracht habe, habe ich eigentlich frei. Manchmal stehen dann ein paar Aufgaben an, wie Laundry machen oder Einkaufen gehen aber die meiste Zeit steht mir zur freien Verfügung. Ich gehe dann entweder ins Fitnessstudio, treffe mich mit Freundinnen (Starbucks Dates sind die besten!), schreibe in mein Reisetagebuch, schreibe Einträge für diesen Blog, mache mir Lunch, gucke Fußball, denn hier wird Gott sei Dank die Bundesliga gezeigt, habe Skypedates mit meiner Familie und meinen Freunden und so weiter und so fort. Es ist echt super praktisch für mich, dass ich so viel Freizeit habe, während die Kids in der Schule sind. Dadurch sind meine work days eigentlich relativ entspannt.




Um 15 Uhr hole ich die beiden dann wieder von der Schule ab und mache ihnen zu Hause einen kleinen Snack. Danach spielen wir oder gucken eine Folge von ihrer Lieblingssendung zusammen bevor sie ihre Hausaufgaben machen. Emelie, die in die erste Klasse geht, hat vor zwei Tagen (Montag, der 26. September) ihre allerersten Hausaufgaben bekommen und war ganz fleißig, das was richtig goldig. Und als sie mich fragte, ob ich ihr bitte helfen könne, ging mein Herz wirklich auf.
Nach den Hausaufgaben frage ich sie meistens schon, was sie gerne zum Dinner essen möchten, viel Variation gibt es da aber nie. "Chicken!", "Ravioli!", "Turkey Bacon!", "Mac'n'Cheese!" sind da so die Standartantworten - außer Donnerstag, den nennen wir hier Pizzathursday 😂
Nach dem Essen ist es bald schon Zeit für Emelie ins Bett zu gehen (19 Uhr) aber das übernehmen meistens meine Gasteltern, sofern sie zu Hause sind. Manchmal haben sie abends Termine oder sind out for dinner, dann bringe ich die Kids ins Bett. Emelie lese ich dann noch ein kleines Buch vor und gebe ihr ein weiteres, das sie sich noch angucken kann, wenn ich das Zimmer verlasse.
Um 20 Uhr geht Sam ins Bett, bis dahin spielen wir meistens noch irgendein Spiel oder gucken TV. Er geht dann von selbst nach oben und ich bin soweit fertig mit meinem work day.
Ich bereite dann nur noch die Lunchpakete für die Schule vor, schmiere also Sandwiches, schnippele Obst, packe Snacktütchen - wenn man das einmal drin hat, dauert das nicht länger als 5 Minuten (außer der Toaster spinnt mal wieder 😒😂).
Wenn ich damit fertig bin, gehe ich meistens schon ins Bett, gucke noch ein paar Folgen Grey's Anatomy und schlafe schnell ein. Wie anstrengend mein Tag war, merke ich immer erst dann.
An manchen Tagen haben die Kinder Playdates, das heißt sie sind mit Freunden verabredet. Ist das der Fall, kommt entweder ein Kind direkt nach der Schule zu uns oder die Kids gehen nach der Schule zu Freunden und ich hole sie dort später ab. Playdates sind eigentlich relativ stressfrei, die meiste Zeit unterhalten die Kinder sich selbst und ich mache ihnen zwischendurch Snacks oder helfe ihnen bei manchen Dingen.
An wieder anderen Tagen gibt es dann noch verschiedene Activities wie Ballett, Fußball, Schauspielstunde oder Gymnastik. Auch da bin ich wieder gefragt, denn die Kinder müssen ja irgendwie zu ihren Activities kommen. Das Autofahren klappt hier wirklich super. Das Auto ist sehr komfortabel und ich gewöhne mich immer mehr an die Straßenregeln hier. Eigentlich ist es ja fast so wie in Deutschland aber ein paar Dinge sind schon anders. Zum Beispiel darf man an einer roten Ampel trotzdem rechts abbiegen, sofern ein "No turn on red"-Schild es dir nicht verbietet. Wenn du an eine Kreuzung kommst und kein Schild hast, darfst du einfach fahren, rechts vor links gibt's hier nicht. Und Vorfahrtsschilder auch nicht. Kommst du an eine Kreuzung und du hast ein Stoppschild, kann es aber sein, dass die anderen auch ein Stoppschild haben. Dann fährt der, der zuerst da war. Und sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass alle gleichzeitig an die Kreuzung kommen, haben Post Office Autos Vorrang 😂 Aber alles Gewöhnungssache 😊

Das hört sich vielleicht alles ziemlich routiniert an und der ein oder andere mag vielleicht denken, dass mir doch spätestens in einem Monat schrecklich langweilig werden muss. Aber wie bereits erwähnt, sieht wirklich jeder Tag etwas anders aus, dadurch, dass die Kinder auch immer anders drauf sind und jeden Tag etwas Anderes zu erzählen haben. Jeden Tag kommen sie auf andere Ideen, ihren Nachmittag zu gestalten und wir spielen viele unterschiedliche Spiele.
Außerdem kann ich meine Freizeit ja nach meinen Vorstellungen gestalten. So war ich zum Beispiel am vergangenen Sonntag mit zwei anderen Au Pairs im "The Westchester", einer Mall ganz in der Nähe von Larchmont, um unseren ersten Lohn zu verbraten.



Ich war im Kino, um mir endlich "Suicide Squad" ansehen zu können. Ich mache Spaziergänge, um die Stadt besser kennenzulernen und gehe einkaufen, um mir leckere Sachen zum Lunch kochen zu können. Außerdem habe ich ja auch einiges auf meiner Bucket List stehen und es wird mit Sicherheit noch viel dazu kommen, das abgearbeitet werden will. Jeden Mittwochabend findet hier außerdem ein Au Pair-Treffen im Starbucks statt. Immer wieder kommen neue Mädchen oder Jungs dazu und man knüpft einfach unglaublich schnell Kontakte. Ich bin wirklich froh, dass hier so viele Au Pairs wohnen. Man findet so schnell Freunde und es gibt immer jemanden, mit dem man sich verabreden kann, das ist echt schön.



Mit den Kindern verstehe ich mich auch wirklich gut. Besonders die Kleine hat sich mittlerweile sehr an mich gewöhnt und freut sich jedes Mal, wenn sie mich nach ihrem Schultag sieht. Dann rennt sie mir immer ganz aufgeregt entgegen und fällt mir in die Arme, es ist einfach so goldig und ich freue mich jedes Mal richtig darüber. Auf dem Weg nach Hause erzählt sie mir immer ganz detailliert, wie ihr Schultag war.
Auch mit Sam verstehe ich mich gut. Er liebt es, mit mir seine Lieblingsserien zu gucken oder über Serien, die er doof findet, zu lästern. Außerdem spielt er unglaublich gerne das Detektivspiel "Clue" mit mir und freut sich jedes Mal, wenn wir zusammen den Fall lösen können. Ich glaube, er ist froh, dass er jemanden hat, der zwar älter ist als er und "erwachsen", aber dennoch mit ihm Quatsch macht und viel Zeit zum Spielen hat. Allerdings hat er noch nicht so ganz verstanden, dass ich aus einem anderen Land komme und Englisch nicht absolut perfekt beherrsche. Er tut sich schwer damit, nicht frustriert aus dem Raum zu stürmen, wenn er mir etwas erzählt und ich mich nach manchen Wörtern erkundigen muss. Er meint, das würde meine Autorität unterbuttern 😂 Nicht falsch verstehen, ich kann mich hier sehr gut verständigen und habe überhaupt keine Kommunikationsprobleme, werde sogar regelmäßig für mein "wonderful english" gelobt, aber wenn man so im Redefluss ist und einem ein Wort in die Quere kommt, für das man die englische Übersetzung nicht parat hat, dann kann man schon mal ins stottern kommen. Aber ich denke, mit der Zeit wird er sich noch daran gewöhnen und erkennen, dass ich hier ganz neu bin und mich noch an alles gewöhnen muss. Und da mein Englisch sich mit der Zeit (hoffentlich) noch weiter verbessert und ich hier alles mehr und mehr kennenlerne, wird es sowieso besser ☺️
Im Großen und Ganzen ist es mit den Kids wirklich stressfrei, sie sind sehr gut erzogen! Manchmal sind sie - wie jedes Kind - motzig oder schlecht gelaunt aber es ist einfach zu süß, wenn sie sich hinterher für ihre schlechte Laune entschuldigen. Ich bin der Meinung, ich hab' (bisher) wirklich Glück gehabt mit meiner Hostfamily. Nicht nur, weil sie so nett sind und ich mich mit allen sehr gut verstehe, sondern auch weil mein Alltag zwar anstrengend aber nicht zu stressig ist und ich viele Möglichkeiten habe, etwas zu unternehmen.
Ich hoffe natürlich, dass das in Zukunft auch so bleiben wird.

Aber darüber halte ich euch natürlich auf dem Laufenden ☺️

Eure Mary ♡


CONVERSATION

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Back
to top