Aller Anfang ist schwer

Hallo meine Lieben,

nach langer Zeit melde ich mich hier auch mal wieder. Ich hatte in den letzten Wochen in Deutschland irgendwie einfach keinen Kopf dafür, auf diesem Blog irgendwas zu machen bzw. zu schreiben. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen etwas zu posten, sobald ich meine Hostfamily gefunden habe und sie sozusagen vorzustellen. Eigentlich hatte ich mir auch vorgenommen, während der letzten Wochen in der Heimat zu schreiben, einige meiner Gedanken und Gefühle zu teilen, wie ich so packe (das war aber ohnehin last minute :D) usw usw usw. Eigentlich, eigentlich, eigentlich.
Wie ihr seht, habe ich nichts von dem gemacht. Weil ich einfach die letzte Zeit in Deutschland nochmal genießen wollte, ohne zu viele Gedanken und zu viel Zeit an die Zukunft zu verschwenden. Einfach nochmal im Moment leben.

Es ist Montag, der 12. September 2016, 6:47 Uhr. Um 7:30 Uhr beginnt mein erster richtiger Arbeitstag und die Zeit, die ich über habe, nutze ich, um euch ein bisschen von mir zu berichten.

Am Samstagmorgen habe ich die Trainingsschool hinter mir gelassen - mit einem großen lachenden Auge, habe mich natürlich super auf meine Hostfamily gefreut, aber auch mit einem kleinen weinenden Auge. Ich hab' wirklich viele nette Leute da kennengelernt, meine Klasse war soooo super, alle sind mir richtig an's Herz gewachsen und wir wollen auf jeden Fall in Kontakt bleiben! Aber fangen wir von vorne an:

Am Dienstag, dem 6. September 2016, fing mein großes Abenteuer an - 1 Jahr in den USA als Au Pair. Die letzten Wochen davor waren sehr schön - ich habe so viel wie möglich mit meinen Freunden unternommen - aber durch die vielen Abschiede auch sehr schwer. Je näher der Tag meiner Abreise rückte, desto mulmiger wurde das Gefühl im Magen. Man fängt an, seine tägliche Umgebung ganz anders wahrzunehmen, will alles nochmal aufsaugen, bevor man es für eine lange Zeit zurücklässt.

Und dann, ohne Vorwarnung, ist der Tag ganz plötzlich da. Ständig sagt man sich "Ach, du hast noch Zeit, mach dich nicht verrückt!", bis man dann merkt, dass man die letzte Nacht im eigenen Bett vor sich hat. Da wird man schon irgendwie ein bisschen panisch und nachdenklich.

Am Flughafen ging irgendwie alles so schnell. Ich kannte das vorher ja alles nicht, bin noch nie geflogen... Direkt ist der Koffer weg und in wenigen Stunden sollst du am Gate sein.
Auf dem Weg zum Boarding waren wir schon spät dran und plötzlich trifft es dich wie ein Schlag ins Gesicht: Bis hier hin und nicht weiter. Jetzt musst du dich verabschieden. Für ein Jahr. Aber wie? Worte können nicht beschreiben wie schwer es ist auch nur einen Ton herauszubringen, wenn du deine Familie das letzte Mal für eine lange Zeit in den Armen hältst. Trotzdem ging der Abschied relativ schnell, viel Zeit blieb nicht mehr. War wahrscheinlich auch besser so, irgendwann musste der Moment ja kommen.

Ich lief also total orientierungslos Richtung Gate, überladen mit allen möglichen Emotionen, Gedanken und vieeeel Handgepäck. Total gestresst, da ich bereits 10 Minuten zu spät zum Boarding war. Aber ich hatte Glück: Das Boarding verzögerte sich um 20 Minuten.
Im Flugzeug angekommen machte ich es mir an meinem Fensterplatz gemütlich - ein Mädchen wollte zum Glück mit mir tauschen, sodass mein Wunsch, am Fenster zu sitzen, doch in Erfüllung ging :)

 Kurz vor'm Start - Ein letztes Mal auf
deutschem Boden
Der Flug war total entspannt. Kaum waren wir oben, gab es auch schon Brunch und es war sehr lecker! Ich hatte ja ein bisschen (viel) Angst vor der ganzen Druck-Geschichte aber das hat beim Start wirklich keinerlei Probleme bereitet.

Brunch
Ich hab' zwei gute Filme gesehen: Bad Neighbours 2 und Die 5. Welle - Die 5. Welle auf Englisch und mit chinesischen Untertiteln, weil man das irgendwie nicht ausschalten konnte... auch mal interessant :D
Lunch war auch super lecker und die Flugbegleiter waren richtig freundlich. Als ich meinen Freunden vor ein paar Wochen erzählte, dass ich mit Singapore Airlines fliegen würde, meinten alle, dass ich damit echt das Glückslos gezogen hätte und ja, meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt! Zwischendurch gab es ein paar Turbulenzen aber das war okay, war nicht so schlimm. Alles in allem ging der Flug wirklich schnell um und da ich so einen frühen Flug hatte, war am JFK kaum was los, alles ging zickzack und zum Glück habe ich auch schnell meinen Koffer gefunden, das war ja meine größte Angst - dass mein Koffer nicht mit zum JFK gereist ist. Hat aber alles geklappt :)
Nur das mit dem Druck hat bei der Landung so gar nicht geklappt, was aber damit zusammenhängt, dass ich mir im Flugzeug 'ne mega Erkältung eingefangen habe.


Und das war der Beginn meiner großen Reise!
Mehr von der Trainingsschool und der Ankunft in meiner Hostfamily gibt es ganz bald :)

Eure Mary <3




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