What I'm thankful for

Hi!

Heute ist Freitag, der 25. November 2016 und es ist 16:25 Uhr in Larchmont, NY.
Ich sitze im Bett, gerade habe ich noch ein bisschen Bundesliga geguckt und einfach entspannt und jetzt dachte ich mir, es wäre schön, meine Gedanken über gestern ein wenig niederzuschreiben. Denn gestern war Thanksgiving! Hierbei handelt es sich um einen staatlichen Feiertag, der jedes Jahr am vierten Donnerstag des Novembers gefeiert wird. Es ist das wichtigste Familienfest in den Vereinigten Staaten und es geht darum, die Familie zusammen zu bringen und gemeinsam eine große Mahlzeit zu haben.

Schon seit Wochen freute ich mich auf diesen Tag. Zwar haben wir in Deutschland das Erntedankfest, aber ganz ehrlich - wer feiert das überhaupt? 😄 Ich war also seeeeehr aufgeregt etwas Neues kennenzulernen. Ich habe vorher schon so viel Gutes über Thanksgiving gehört und bin so glücklich darüber, das nun endlich selbst miterlebt haben zu dürfen.

Da meine Gastfamilie viele Familienmitglieder zu sich eingeladen hat begannen die Vorbereitungen auf das Fest schon Anfang der Woche. Es mussten Einkäufe getätigt werden - der Truthahn musste her! Aber auch Deko und Zutaten für die Beilagen wurden besorgt. Das gesamte Haus wurde blitzblank geputzt und picobello aufgeräumt. Natürlich versuchte ich meiner gestressten Gastmutter so gut wie möglich unter die Arme zu greifen.



Als der Tag endlich gekommen war, war ich wahrscheinlich noch aufgeregter als die Kids. Ich bin total früh aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen, es hat sich angefühlt wie Weihnachten 😄 Morgens habe ich zusammen mit meinem Gastvater und den Kindern (meine Gastmutter war im Fitnessstudio für den sogenannten "Turkey-Burn") die große Macy's Thanksgiving Parade in New York City im Fernsehen angeschaut. Das war wirklich, wirklich schön. Die riesigen Ballons, die bunten Wagen, die vielen verkleideten Menschen, die sich ihren Weg auf dem Broadway entlang bahnten - das alles war so beeindruckend! Zwischendurch haben die Darsteller verschiedener Musicals etwas aufgeführt und wer mich kennt oder meinen Blogpost über den Broadway gelesen hat wird ahnen, wie sehr mir das gefallen hat. Das große Highlight am Ende der Parade ist jedes Jahr Santa Claus in seinem Schlitten. Es war alles so schön dargestellt, es war wirklich der Wahnsinn. Richtig toll!






Danach ging der große Stress los - die letzten Gerichte wurden gekocht, der Truthahn erlebte seine letzten Stunden im Ofen, letzte Feinschliffe an der Dekoration und an uns selbst. Wirklich schick gemacht wurde sich nicht aber anständig wollte man natürlich trotzdem aussehen.

Bald schon kamen die ersten Gäste: Die Eltern meiner Gastmutter und ihre Schwester. Ich habe sie alle schon kennengelernt und öfter getroffen, ich verstehe mich wirklich sehr gut mit ihnen. Alle sind immer sehr, sehr herzlich zu mir und das freut mich wirklich ungemein. Es trägt sehr dazu bei, dass ich mich hier so wohl fühle. Jeder hat auch etwas zu essen mitgebracht und ich half meiner Gastmutter dabei, das irgendwie zu verstauen. Etwas später kamen dann noch die Cousine meiner Gastmutter, ihr Mann und deren zwei Kinder - meine Kleinen waren unglaublich happy! - und die Tante meiner Gastmutter mit ihrem Mann. Alle auch wieder mit Essen. Langsam wurde es voll - nicht im Haus aber auf dem Tisch!
Hier mal einen Überblick darüber, was es so gab:
Zum Empfang gab es eine große Gemüseplatte mit Humus, geröstete Bohnen, Chips, Mini-Hotdogs im Teigmantel und Oliven.
Zur Vorspeise gab es einen richtig, richtig leckeren Salat mit knusprigen Knoblauch-Croutons.
Zum Hauptgang gab es selbstverständlich Truthahn aber auch unzählige Beilagen wie Rosenkohl, Blumenkohl, Wildreis mit Pilzen, selbstgemachte Cranberry-Soße, Kartoffelbrei, Auberginen-Lasagne, Rindfleisch und und und. Wahrscheinlich habe ich jetzt ohnehin etwas vergessen, es gab einfach soooooo unfassbar viel! (Dementsprechend viel ist übriggeblieben, also geht das Festmahl jetzt noch für ein paar Tage weiter 😍)
Als wäre der Hauptgang von der Masse her nicht schon völlig übertrieben gewesen, wurde bei der Nachspeise nochmal eine Schippe draufgelegt. Es gab Sweetpotato Pie, Cherry Pie, New York Cheesecake, Strawberry Shortcake, Zimtschnecken, verschiedene Kekse und Kaffeestückchen und Obstsalat (man muss ja schließlich auf seine Figur achten 😂). Es war das reinste Paradies, der Himmel auf Erden. Alles war so unfassbar lecker. So so so lecker. Ich kann nicht aufhören zu schwärmen.
Abends haben meine Gastfamilie und ich dann noch gemeinsam einen Weihnachtsfilm geguckt, das war ein super schöner Abschluss eines super schönen Tages.






Aber an so einem Tag wie Thanksgiving fragt man sich natürlich auch: Wofür bin ich eigentlich dankbar?
Ich bin für vieles dankbar und ab und zu wird mir klar, dass ich das manchmal nicht genug wertschätze. Umso wichtiger ist es mir, mir regelmäßig vor Augen zu führen, wie gut ich es habe. Ich bin dankbar dafür, die Möglichkeit zu haben, das alles hier zu erleben. Dinge zu sehen und zu machen, von denen ich vor einen paar Monaten noch nur träumen konnte. Jeden Tag etwas Neues zu lernen, über mein Umfeld und über mich selbst. Dafür, jeden Tag über mich selbst hinauswachsen zu können und dafür, dass kein Tag gleich ist. Ich bin dankbar dafür, dass ich das unfassbare Glück habe, so eine tolle Gastfamilie gefunden zu haben. Eine Gastfamilie, die mich bei allem unterstützt und mir gerade in der letzten Zeit sehr unter die Arme gegriffen hat. An so manchem Punkt wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen ohne die tolle Unterstützung. Ich wurde in eine Familie aufgenommen, die viel Zeit zusammen verbringt und ich bin dankbar dafür, dass ich in diese Zeit ohne zu zögern eingebunden werde. Ich bin dankbar für die Dinge, die meine Gastfamilie mir zeigt und erzählt und ich bin dankbar für jedes gemeinsame Abendessen und Frühstück, dass mir ein Gefühl von Heimat und Willkommen sein vermittelt. Aber nicht nur meine Gastfamilie macht meinen Aufenthalt hier so schön. Ich bin zum Beispiel unfassbar dankbar dafür, dass ich so eine tolle LCC erwischt habe. Ulli ist wirklich die beste LCC, die man haben kann. Man hört so viele Horrorgeschichten über die LCCs aber Ulli setzt sich wirklich selbstlos für uns ein, veranstaltet tolle und kreative Treffen, ist verständnisvoll und hat ein offenes Ohr für uns, schickt uns informative Mails und und und. Ich bin so happy mit ihr und bin davon überzeugt, dass sie sehr stark dazu beiträgt, dass meine Zeit hier so toll bleibt, wie sie ist. Doch zu so einem Auslandsaufenthalt gehören natürlich auch die Leute, die man kennengelernt - neben der Gastfamilie. Und so bin ich sehr, sehr dankbar für die tollen Mädels, die ich hier bereits kennengelernt habe. Besonders mit Chiara, Natalia und Alba habe ich sehr viel Kontakt und wir machen sehr viel zusammen. Chiara und ich machen regelmäßig etwas zusammen, sei es frühstücken bei iHop, ein gemeinsamer Collegekurs oder ein wöchentlicher Besuch bei Target, zusammen ist einfach alles lustig. Ich bin dankbar dafür, dass ich so unfassbar liebe Mädels kennenlernen durfte, mit denen ich die gleichen Interessen teile, mit denen ich mich super verstehe, mit denen ich meine Erfahrungen teilen kann, mit denen ich meine Zeit verbringen darf. Und ich bin unendlich dankbar dafür, dass wir alle gleich lang bleiben und ich mich nicht von ihnen in ein paar Monaten schon verabschieden muss. Ich glaube, dass das ganz ganz viel wert ist und ich kann mein Glück kaum fassen.
Neben all den schönen Dingen hier will ich aber nicht vergessen, meine Familie und Freunde zu Hause in Deutschland zu erwähnen. Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre es mir nicht möglich, meinen Traum gerade, jetzt in diesem Moment, zu leben. Ich bin so dankbar für jegliche Unterstützung, die ich von meiner Familie erhalte. Ich weiß, dass ich mich sehr glücklich schätzen kann, täglich grenzenlose Liebe von ihr zu erfahren, egal was ich tue, meine Familie ist da für mich und ich bin so dankbar dafür. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr meine Familie und meine Freunde mir fehlen, jeden Tag denke ich an meine Liebsten zu Hause, aber die Gewissheit, dass sie mich genauso herzlich empfangen werden, wie sie mich verabschiedet haben, lässt mich meine Zeit hier ohne Bedenken genießen. Und dafür bin ich dankbar. Manchmal kann ich mein Glück kaum fassen. An meine Lieben, wenn ihr das lest: Ich hab euch so lieb ❤️

Außerdem bin ich dankbar, hier so viel zu tun zu haben. Ich bin immer beschäftigt, nicht nur mit der Arbeit sondern auch mit privaten Dingen, ich nehme mir sehr viel vor! Das ist mir ganz wichtig, ich glaube, ich würde zu oft an zu Hause denken, hätte ich nichts tun. Ich habe sogar so viel vor, dass heute gar nicht mehr Freitag, der 25. ist sondern schon Dienstag, der 29. November aber ich kam einfach nicht dazu, den Blogpost früher fertigzustellen 😄

Am Wochenende wird es weihnachtlich bei mir, aber davon bald mehr!

Bis dahin!
Eure Mary ♡

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