college, sister love, another weekend in the city
Hi!
Heute ist Dienstag, der 9. Mai 2017 und es ist 12:26 Uhr in Larchmont, NY.
Ja, Ihr habt richtig gelesen. Es ist Mai. Der fünfte Monat des Jahres 2017 hat begonnen aber was ist mit den vorherigen vier Monaten passiert? Haben wir sie übersprungen? Wohin sind überhaupt die acht Monate, die ich jetzt schon hier in den USA verbracht habe, verflogen? Wieso geht die Zeit eigentlich so schnell um? Und finde ich das gut oder würde ich sie am liebsten anhalten? Die Antwort auf all diese Fragen: Ich weiß es nicht. Alles geht so unfassbar schnell und ich versuche im Moment einfach nur zu genießen und alles mitzunehmen, was geht. Denn: Das letzte Drittel meines Jahres hier hat begonnen.
Da ich jetzt auf das Ende meiner Zeit hier zusteuere, musste ich natürlich auch meine College Credits vervollständigen, sodass mein Jahr als erfolgreich abgeschlossen gilt. Deshalb hatte ich am Wochenende des 29. und 30. Aprils meinen zweiten Collegekurs, welchen ich (wie auch schon meinen ersten Kurs) selbstverständlich gemeinsam mit Chiara belegte. Bei "Education in America: Fact & Fiction through Film" handelte es sich um einen Wochenendkurs, durch den uns aber dennoch dadurch, dass wir zwei Aufsätze (jeweils einen vor und nach dem Kurs) einreichen mussten, 40 Stunden, also vier Credits, gutgeschrieben werden. Angeboten wurde der Kurs vom Purchase College, welches ein SUNY (State University of New York) College ist und er war extra an Au Pairs angepasst. Ursprünglich hatte ich ja geplant, einen "richtigen" Collegekurs mit "richtigen" Studenten zu belegen, aber wie Ihr vielleicht wisst, ist das College in Amerika unverschämt teuer und deswegen blieb mir eigentlich fast keine andere Möglichkeit als auf einen der Au Pair-Kurse, welche an das Einkommen von Au Pairs angepasst sind, zurückzugreifen. Meiner Meinung nach hat sich der Kursname aber auch super interessant angehört - "... Fact & Fiction through Film". Chiara und ich stellten uns einen Kurs darüber vor, wie das Amerikanische Bildungssystem und die Schulen in den USA in Filmen, also in Fiktion, dargestellt werden, verglichen mit Fakten darüber, wie es tatsächlich ist und da wir das für recht spannend hielten, schrieben wir uns ein.
Verglichen mit dem Pre-assignment für unseren ersten Kurs im Winter war dieser Aufsatz schon etwas anspruchsvoller. Ich musste lange Dokumentationen ansehen und diese reflektieren. An sich keinesfalls schwierig aber eben sehr zeitaufwändig. Zum Kurs selbst kann ich sagen, dass ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht war. Zwar wusste ich, dass der Kurs extra für Au Pairs war, dennoch dachte ich, dass wir von einem tatsächlichen Lehrer unterrichtet werden würden, da der Kurs ja immerhin an einem richtigen College stattfand. Es stellte sich dann aber heraus, dass unsere Lehrerin seit 17 Jahren ausschließlich mit Au Pairs arbeitet, was an sich natürlich überhaupt kein Problem und gar nicht schlimm ist, allerdings finde ich schon, dass die Qualität des Kurses etwas darunter litt, da ich den Eindruck hatte, dass sich nicht richtig Mühe mit dem Unterricht gegeben wurde. Auch das Arbeitsklima hätte einfach besser sein können, da die Mehrheit der Teilnehmerinnen einfach ihre Null-Bock-Einstellung völlig offen präsentierte und die fehlende Konsequenz der Lehrerin da keine große Hilfe war. Auch vom Inhalt her habe ich mir den Kurs anders vorgestellt, der "Fiction"-Teil fehlte eigentlich vollkommen. Wir haben Dokumentationen über das Schulsystem, Einzelschicksale und über Colleges angesehen aber das waren alles Fakten, keine Fiktion. Interessant war es auf jeden Fall und ich habe auch sehr viel dazugelernt, nur war es eben anders als ich gedacht hätte. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich den Kurs zusammen mit Chiara belegt habe, da es ansonsten wahrscheinlich wesentlich langweiliger gewesen wäre.
Das eigentliche Highlight der letzten Tage brachte allerdings der Mai mit sich: Am Montag, dem 1. Mai 2017 kam nach acht langen Monaten endlich meine Schwester Caro zu Besuch. Seit Wochen habe ich auf diesen Tag hin gefiebert und durch den Kurs ging das Wochenende davor auch super schnell rum. Gegen 15 Uhr holte ich sie vom Bahnhof in Larchmont ab, denn die Woche verbrachte sie mit mir im Haus meiner Gastfamilie. Dass das Wiedersehen unbeschreiblich schön war, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Es tat so gut meine Schwester wieder im Arm zu halten und plötzlich war da wieder dieses Gefühl, als wären wir nie getrennt gewesen, wie auch schon, als meine Eltern mich besuchten. Nachdem sie sich "zu Hause" etwas eingerichtet hatte gingen wir gemeinsam los, um die Kinder von der Schule abzuholen. Gerade als wir das Haus verließen kam meine Gastmutter von der Arbeit nach Hause, also gab es eine schnelle herzliche Begrüßung für Caro, dann ging's weiter. Die Begegnung mit den Kleinen war ganz offen und fröhlich, was mich wiederum sehr erleichterte. Bevor wir "nach Hause" gingen haben wir uns noch die Babyhäschen angeguckt, die eine Hasenmutter unglücklicherweise auf dem Schulhof zur Welt brachte.
Abends gingen Caro und ich noch essen und ließen den Abend ausklingen. Bis Freitag verlief die Woche nicht besonders spektakulär (don't get me wrong: meine Schwester war da, was natürlich super spektakulär war aber da ich auch arbeiten musste war meine Tagesroutine nicht sonderlich anders). Dienstags gingen wir in die Mall, mittwochs erkundete Caro alleine NYC, da ich an diesem Tag super viel zu tun hatte, am Donnerstag zeigte ich ihr bei super schönem Wetter Larchmont und die Küste.
Schnell war das Wochenende da, welches wir zusammen in der City verbringen würden. Freitagmorgen brachte ich noch die Kids zur Schule, danach war ich off und Caro und ich gingen gemeinsam in einem Diner frühstücken (eigentlich wollten wir ja zu iHop, was aber leider wegen Arbeiten in der Küche geschlossen war - große Enttäuschung). Anschließend machten wir uns bei strömendem Regen auf den Weg zum Bahnhof und schließlich ging es von der Grand Central aus mit der Subway nach Brooklyn, wo unser Airbnb war. Auf der Zugfahrt erreichte unsere Handys erstmal eine Flutwarnung - na toll. Stellte sich letzten Endes aber als nicht so schlimm heraus, die Amerikaner übertreiben bei Wetterwarnungen ja gerne mal. Klitschnass kamen wir im Airbnb an und mussten erstmal trocknen. Auch unsere Sachen, welche wir in Rucksack und Koffer transportierten, mussten wir aufhängen, da sie den Wolkenbruch nicht trocken überstanden haben.
Nachmittags verschlug es uns dann auf die 34th Street, denn da lässt es sich einfach am besten shoppen. Eine Stärkung gab es im Chelsea Market. Hierbei handelt es sich um eine Art Markthalle mit vielerlei Geschäften aber vor allem Restaurants und Imbissbuden. Das Ambiente ist super schön und als wir da waren gab es sogar Livemusik. Ich kann wirklich jedem empfehlen, dem Chelsea Market mal einen Besuch abzustatten, es war richtig schön da. Ich werde da in Zukunft mit Sicherheit nochmal vorbeischauen.
Am Samstagmorgen mussten wir relativ früh raus aus den Federn, denn auf uns wartete ein ganz besonderes Event: Die Gossip Girl Tour durch NYC! Das war ein Geschenk von Caro an mich (nochmal tausend Dank!!! ♡♡♡) und ich freute mich schon unfassbar darauf. Gossip Girl zählt zu meinen absoluten Lieblingsserien, ich habe sie schon drei Mal durchgeguckt und kann immer noch nicht genug davon bekommen. Caro geht es genauso und von daher war diese Tour perfekt für uns. Los ging es am Palace Hotel, wo Chuck und Serena in den ersten zwei Staffeln wohnten. Davor zu stehen war so komisch, weil man es ja nur aus der Serie kennt. Man hat sich ein bisschen so gefühlt, als spiele man selbst in der Serie mit.
Mit dem Bus ging es dann weiter vorbei an einigen Läden und kleineren Orten, die in der Serie gezeigt werden, bis zu den zwei Drehorten für die High School der Charaktere der Serie: Constance Billard. Was mich total überrascht hatte, war die Tatsache, dass tatsächlich zwei komplett unterschiedliche Gebäude für die Schule verwendet wurden und mir das beim Schauen von Gossip Girl nie aufgefallen war. Auch hier war es super cool, die Drehorte zu besichtigen und sich an einige Szenen, die dort spielten, zu erinnern.
Im Bus wurden auf kleinen Monitoren auch immer wieder Ausschnitte mit den jeweiligen Orten, die wir zuvor besichtigt hatten, gezeigt. Das war wirklich super gut gemacht. Es ging vorbei an den Apartments der Charaktere, einen weiteren Stop gab es bei den Met Steps, welche Gossip Girl Fans bekannt sein sollten. Natürlich haben Caro und ich auch immer fleißig Fotos gemacht, was sich ab und an wegen des starken Windes allerdings etwas schwierig gestaltete. 😅
Bei Henri Bendel stoppten wir, um ein wenig im Laden bummeln zu dürfen - typisch Gossip Girl und Caro und ich gönnten uns eine Kleinigkeit als Erinnerung an diesen schönen Tag. Auch den Central Park schauten wir uns an aber mein persönliches Highlight war, dass wir das Empire Hotel besichtigen durften. Zwischen den Jahren schaute ich mir dieses ja bereits von außen an aber auch mal hineingehen zu dürfen war schon etwas ganz Besonderes.
Die Tour endete bei der Grand Central, von wo aus wir vorerst zurück in unser Apartment fuhren, um uns etwas auszuruhen und für den Abend fertig zu machen, denn auch da wurde es wieder spannend - der Cultural Care Partyboat Cruise fand endlich statt. Schon vor längerer Zeit haben wir unsere Tickets dafür gekauft und seitdem darauf gefreut.
Um ca. 16:30 Uhr trafen wir Chiara wieder an der Grand Central, wo wir uns bei Shake Shack noch stärkten, bevor es an die Westside zum Pier ging, an dem das Boot auf uns wartete. Als wir dort ankamen waren schon super viele Au Pairs da und wir mussten uns erstmal orientieren. Total cool war, dass auch einige Instructors von der Training School da waren. Da kamen für Chiara und mich schöne Erinnerungen hoch. Erinnerungen daran, wie das alles hier anfing. Daran, was wir seitdem erleben durften und daran, wie dankbar wir für das alles sind.
Der Abend war total toll. Es waren so viele Au Pairs da, super lustige Leute, es kam gute Musik und der Ausblick war natürlich unbeschreiblich toll. Zuerst fuhren wir den Hudson River runter, durch die Upper Bay und dann den East River hinauf. Der Blick auf die Skyline und natürlich auch auf die Statue of Liberty war also perfekt, gerade bei Sonnenuntergang. Es war wunderschön. Abgerundet wurde dieser Ausblick selbstverständlich durch "Empire State of Mind" von Jay-Z und Alicia Keys - probs an den DJ an dieser Stelle. Auch der zwischenzeitliche Regen und der relativ starke Wind, der uns auf dem Deck die Haare zerzauste, hielten uns nicht davon ab zu tanzen und die Seele baumeln zu lassen.
Der Plan für den darauffolgenden Sonntag sah eigentlich wie folgt aus: Frühstücken gehen, Caros alte Wohngegend in Brooklyn ansehen (sie war vor 5 1/2 Jahren selbst Au Pair), danach noch etwas shoppen und schließlich zurück nach Larchmont. Die Technik NYCs ließ uns da allerdings etwas hängen, denn auf unserem Weg nach Bay Ridge, Brooklyn fiel teilweise der Strom aus, was dafür sorgte, dass einige U-Bahnen nicht mehr fahren konnten. Vergebens warteten wir also einige Zeit auf eine Bahn, bis wir uns eingestehen mussten, dass diese so schnell nicht kommen würde. Also stellten wir uns die Frage: Wie kommen wir hier weg? Spontan riefen wir uns ein Uber, welches uns zum City Hall Park in der Nähe der Brooklyn Bridge in Manhattan bringen sollte. Besonders cool an dieser Fahrt war es einmal mit dem Auto die Brooklyn Bridge zu überqueren. Bisher tat ich das ja immer nur zu Fuß und fragte mich jedes Mal, wie die Leute den stressigen Verkehr auf der Brücke überhaupt aushalten. Definitiv eine interessante Erfahrung und ich kann sagen: Mit dem Auto durch die City ist nicht die angenehmste Art der Fortbewegung aber es ging richtig schnell. In Manhattan fuhren die U-Bahnen zum Glück und so brachte uns die Subway Richtung Uptown, wo wir bei Schwartz Luggage unser Gepäck lagerten, damit wir dieses nicht den ganzen Tag mit uns schleppen mussten. Die 34th Street war von dort aus auch gar nicht mehr weit weg, sodass wir unsere Zeit dort mit Shopping vertrieben - denn NYC ist und bleibt nun mal ein Paradies dafür. Ein spätes Mittag- bzw. frühes Abendessen gab es bei Chipotle. Das stand ja schon seit Beginn meiner Reise auf meiner Bucket List, nur leider kam ich bisher nie dazu, dort mal essen zu gehen. Da Caro dort super gerne isst, bot sich das natürlich an und so konnte ich diesen Punkt endlich von meiner To-Do-Liste abhaken - zudem war es auch noch richtig lecker. Schweren Herzens ging es dann auch schon wieder zurück nach Larchmont und unser letzter gemeinsamer Abend stand uns bevor. Diesen verbrachten wir ganz entspannt auf dem Sofa und wir gingen auch relativ früh ins Bett, denn wie ich auf diesem Blog schon einige Male erwähnt habe, ist so ein Wochenende in der Stadt zwar immer schön aber auch richtig anstrengend.
Am Montagmorgen gab es dann noch ein letztes gemeinsames Frühstück und einen Trip in den Supermarkt, um noch Mitbringsel in Form von amerikanischen Süßigkeiten und Lunch zu kaufen. Bald schon war es Zeit, Caro wieder an den Bahnhof zu bringen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt war der Abschied super schwer. Die Woche ging so unfassbar schnell rum, noch viel schneller als die Woche mit meinen Eltern, und es kam mir so vor, als wäre Caro noch gar nicht richtig angekommen, da musste ich sie schon wieder gehen lassen. In vier Monaten sehe ich sie zwar zum Glück wieder, dennoch wäre es mir am liebsten gewesen, sie wäre noch vier Monate hiergeblieben. Der Rest des Tages verlief wie gewohnt: Ich habe die Kinder von der Schule abgeholt, mit ihnen Hausaufgaben gemacht, Abendessen für sie zubereitet, die Lunchpakete für den nächsten Tag vorbereitet, die Kleine ins Bett gebracht und bin selbst ins Bett gegangen. Und nun habe ich meine Routine zurück, meinen Alltag und meine Schwester ist nicht mehr da. Sie fehlt mir unfassbar aber das gehört leider auch zum Leben als Au Pair dazu - die Liebsten sind einfach verdammt weit weg.
Aber auch in der nächsten Zeit warten wieder einige spannende Dinge auf mich: Ende des Monats geht es mit Chiara zu den Niagarafällen und heute (mittlerweile ist schon Freitag, der 12. Mai) haben wir die ersten Trips unserer Sommerreise nach Miami gebucht. Außerdem hat meine Kleine am Sonntag Geburtstag und auch dafür ist einiges geplant.
Aber davon erfahrt Ihr ganz bald!
Bis dahin!
Eure Mary ♡
Heute ist Dienstag, der 9. Mai 2017 und es ist 12:26 Uhr in Larchmont, NY.
Ja, Ihr habt richtig gelesen. Es ist Mai. Der fünfte Monat des Jahres 2017 hat begonnen aber was ist mit den vorherigen vier Monaten passiert? Haben wir sie übersprungen? Wohin sind überhaupt die acht Monate, die ich jetzt schon hier in den USA verbracht habe, verflogen? Wieso geht die Zeit eigentlich so schnell um? Und finde ich das gut oder würde ich sie am liebsten anhalten? Die Antwort auf all diese Fragen: Ich weiß es nicht. Alles geht so unfassbar schnell und ich versuche im Moment einfach nur zu genießen und alles mitzunehmen, was geht. Denn: Das letzte Drittel meines Jahres hier hat begonnen.
Da ich jetzt auf das Ende meiner Zeit hier zusteuere, musste ich natürlich auch meine College Credits vervollständigen, sodass mein Jahr als erfolgreich abgeschlossen gilt. Deshalb hatte ich am Wochenende des 29. und 30. Aprils meinen zweiten Collegekurs, welchen ich (wie auch schon meinen ersten Kurs) selbstverständlich gemeinsam mit Chiara belegte. Bei "Education in America: Fact & Fiction through Film" handelte es sich um einen Wochenendkurs, durch den uns aber dennoch dadurch, dass wir zwei Aufsätze (jeweils einen vor und nach dem Kurs) einreichen mussten, 40 Stunden, also vier Credits, gutgeschrieben werden. Angeboten wurde der Kurs vom Purchase College, welches ein SUNY (State University of New York) College ist und er war extra an Au Pairs angepasst. Ursprünglich hatte ich ja geplant, einen "richtigen" Collegekurs mit "richtigen" Studenten zu belegen, aber wie Ihr vielleicht wisst, ist das College in Amerika unverschämt teuer und deswegen blieb mir eigentlich fast keine andere Möglichkeit als auf einen der Au Pair-Kurse, welche an das Einkommen von Au Pairs angepasst sind, zurückzugreifen. Meiner Meinung nach hat sich der Kursname aber auch super interessant angehört - "... Fact & Fiction through Film". Chiara und ich stellten uns einen Kurs darüber vor, wie das Amerikanische Bildungssystem und die Schulen in den USA in Filmen, also in Fiktion, dargestellt werden, verglichen mit Fakten darüber, wie es tatsächlich ist und da wir das für recht spannend hielten, schrieben wir uns ein.
Verglichen mit dem Pre-assignment für unseren ersten Kurs im Winter war dieser Aufsatz schon etwas anspruchsvoller. Ich musste lange Dokumentationen ansehen und diese reflektieren. An sich keinesfalls schwierig aber eben sehr zeitaufwändig. Zum Kurs selbst kann ich sagen, dass ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht war. Zwar wusste ich, dass der Kurs extra für Au Pairs war, dennoch dachte ich, dass wir von einem tatsächlichen Lehrer unterrichtet werden würden, da der Kurs ja immerhin an einem richtigen College stattfand. Es stellte sich dann aber heraus, dass unsere Lehrerin seit 17 Jahren ausschließlich mit Au Pairs arbeitet, was an sich natürlich überhaupt kein Problem und gar nicht schlimm ist, allerdings finde ich schon, dass die Qualität des Kurses etwas darunter litt, da ich den Eindruck hatte, dass sich nicht richtig Mühe mit dem Unterricht gegeben wurde. Auch das Arbeitsklima hätte einfach besser sein können, da die Mehrheit der Teilnehmerinnen einfach ihre Null-Bock-Einstellung völlig offen präsentierte und die fehlende Konsequenz der Lehrerin da keine große Hilfe war. Auch vom Inhalt her habe ich mir den Kurs anders vorgestellt, der "Fiction"-Teil fehlte eigentlich vollkommen. Wir haben Dokumentationen über das Schulsystem, Einzelschicksale und über Colleges angesehen aber das waren alles Fakten, keine Fiktion. Interessant war es auf jeden Fall und ich habe auch sehr viel dazugelernt, nur war es eben anders als ich gedacht hätte. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich den Kurs zusammen mit Chiara belegt habe, da es ansonsten wahrscheinlich wesentlich langweiliger gewesen wäre.
Das eigentliche Highlight der letzten Tage brachte allerdings der Mai mit sich: Am Montag, dem 1. Mai 2017 kam nach acht langen Monaten endlich meine Schwester Caro zu Besuch. Seit Wochen habe ich auf diesen Tag hin gefiebert und durch den Kurs ging das Wochenende davor auch super schnell rum. Gegen 15 Uhr holte ich sie vom Bahnhof in Larchmont ab, denn die Woche verbrachte sie mit mir im Haus meiner Gastfamilie. Dass das Wiedersehen unbeschreiblich schön war, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Es tat so gut meine Schwester wieder im Arm zu halten und plötzlich war da wieder dieses Gefühl, als wären wir nie getrennt gewesen, wie auch schon, als meine Eltern mich besuchten. Nachdem sie sich "zu Hause" etwas eingerichtet hatte gingen wir gemeinsam los, um die Kinder von der Schule abzuholen. Gerade als wir das Haus verließen kam meine Gastmutter von der Arbeit nach Hause, also gab es eine schnelle herzliche Begrüßung für Caro, dann ging's weiter. Die Begegnung mit den Kleinen war ganz offen und fröhlich, was mich wiederum sehr erleichterte. Bevor wir "nach Hause" gingen haben wir uns noch die Babyhäschen angeguckt, die eine Hasenmutter unglücklicherweise auf dem Schulhof zur Welt brachte.
Abends gingen Caro und ich noch essen und ließen den Abend ausklingen. Bis Freitag verlief die Woche nicht besonders spektakulär (don't get me wrong: meine Schwester war da, was natürlich super spektakulär war aber da ich auch arbeiten musste war meine Tagesroutine nicht sonderlich anders). Dienstags gingen wir in die Mall, mittwochs erkundete Caro alleine NYC, da ich an diesem Tag super viel zu tun hatte, am Donnerstag zeigte ich ihr bei super schönem Wetter Larchmont und die Küste.
Schnell war das Wochenende da, welches wir zusammen in der City verbringen würden. Freitagmorgen brachte ich noch die Kids zur Schule, danach war ich off und Caro und ich gingen gemeinsam in einem Diner frühstücken (eigentlich wollten wir ja zu iHop, was aber leider wegen Arbeiten in der Küche geschlossen war - große Enttäuschung). Anschließend machten wir uns bei strömendem Regen auf den Weg zum Bahnhof und schließlich ging es von der Grand Central aus mit der Subway nach Brooklyn, wo unser Airbnb war. Auf der Zugfahrt erreichte unsere Handys erstmal eine Flutwarnung - na toll. Stellte sich letzten Endes aber als nicht so schlimm heraus, die Amerikaner übertreiben bei Wetterwarnungen ja gerne mal. Klitschnass kamen wir im Airbnb an und mussten erstmal trocknen. Auch unsere Sachen, welche wir in Rucksack und Koffer transportierten, mussten wir aufhängen, da sie den Wolkenbruch nicht trocken überstanden haben.
Nachmittags verschlug es uns dann auf die 34th Street, denn da lässt es sich einfach am besten shoppen. Eine Stärkung gab es im Chelsea Market. Hierbei handelt es sich um eine Art Markthalle mit vielerlei Geschäften aber vor allem Restaurants und Imbissbuden. Das Ambiente ist super schön und als wir da waren gab es sogar Livemusik. Ich kann wirklich jedem empfehlen, dem Chelsea Market mal einen Besuch abzustatten, es war richtig schön da. Ich werde da in Zukunft mit Sicherheit nochmal vorbeischauen.
Am Samstagmorgen mussten wir relativ früh raus aus den Federn, denn auf uns wartete ein ganz besonderes Event: Die Gossip Girl Tour durch NYC! Das war ein Geschenk von Caro an mich (nochmal tausend Dank!!! ♡♡♡) und ich freute mich schon unfassbar darauf. Gossip Girl zählt zu meinen absoluten Lieblingsserien, ich habe sie schon drei Mal durchgeguckt und kann immer noch nicht genug davon bekommen. Caro geht es genauso und von daher war diese Tour perfekt für uns. Los ging es am Palace Hotel, wo Chuck und Serena in den ersten zwei Staffeln wohnten. Davor zu stehen war so komisch, weil man es ja nur aus der Serie kennt. Man hat sich ein bisschen so gefühlt, als spiele man selbst in der Serie mit.
Mit dem Bus ging es dann weiter vorbei an einigen Läden und kleineren Orten, die in der Serie gezeigt werden, bis zu den zwei Drehorten für die High School der Charaktere der Serie: Constance Billard. Was mich total überrascht hatte, war die Tatsache, dass tatsächlich zwei komplett unterschiedliche Gebäude für die Schule verwendet wurden und mir das beim Schauen von Gossip Girl nie aufgefallen war. Auch hier war es super cool, die Drehorte zu besichtigen und sich an einige Szenen, die dort spielten, zu erinnern.
Im Bus wurden auf kleinen Monitoren auch immer wieder Ausschnitte mit den jeweiligen Orten, die wir zuvor besichtigt hatten, gezeigt. Das war wirklich super gut gemacht. Es ging vorbei an den Apartments der Charaktere, einen weiteren Stop gab es bei den Met Steps, welche Gossip Girl Fans bekannt sein sollten. Natürlich haben Caro und ich auch immer fleißig Fotos gemacht, was sich ab und an wegen des starken Windes allerdings etwas schwierig gestaltete. 😅
Die Tour endete bei der Grand Central, von wo aus wir vorerst zurück in unser Apartment fuhren, um uns etwas auszuruhen und für den Abend fertig zu machen, denn auch da wurde es wieder spannend - der Cultural Care Partyboat Cruise fand endlich statt. Schon vor längerer Zeit haben wir unsere Tickets dafür gekauft und seitdem darauf gefreut.
Um ca. 16:30 Uhr trafen wir Chiara wieder an der Grand Central, wo wir uns bei Shake Shack noch stärkten, bevor es an die Westside zum Pier ging, an dem das Boot auf uns wartete. Als wir dort ankamen waren schon super viele Au Pairs da und wir mussten uns erstmal orientieren. Total cool war, dass auch einige Instructors von der Training School da waren. Da kamen für Chiara und mich schöne Erinnerungen hoch. Erinnerungen daran, wie das alles hier anfing. Daran, was wir seitdem erleben durften und daran, wie dankbar wir für das alles sind.
Der Abend war total toll. Es waren so viele Au Pairs da, super lustige Leute, es kam gute Musik und der Ausblick war natürlich unbeschreiblich toll. Zuerst fuhren wir den Hudson River runter, durch die Upper Bay und dann den East River hinauf. Der Blick auf die Skyline und natürlich auch auf die Statue of Liberty war also perfekt, gerade bei Sonnenuntergang. Es war wunderschön. Abgerundet wurde dieser Ausblick selbstverständlich durch "Empire State of Mind" von Jay-Z und Alicia Keys - probs an den DJ an dieser Stelle. Auch der zwischenzeitliche Regen und der relativ starke Wind, der uns auf dem Deck die Haare zerzauste, hielten uns nicht davon ab zu tanzen und die Seele baumeln zu lassen.
Der Plan für den darauffolgenden Sonntag sah eigentlich wie folgt aus: Frühstücken gehen, Caros alte Wohngegend in Brooklyn ansehen (sie war vor 5 1/2 Jahren selbst Au Pair), danach noch etwas shoppen und schließlich zurück nach Larchmont. Die Technik NYCs ließ uns da allerdings etwas hängen, denn auf unserem Weg nach Bay Ridge, Brooklyn fiel teilweise der Strom aus, was dafür sorgte, dass einige U-Bahnen nicht mehr fahren konnten. Vergebens warteten wir also einige Zeit auf eine Bahn, bis wir uns eingestehen mussten, dass diese so schnell nicht kommen würde. Also stellten wir uns die Frage: Wie kommen wir hier weg? Spontan riefen wir uns ein Uber, welches uns zum City Hall Park in der Nähe der Brooklyn Bridge in Manhattan bringen sollte. Besonders cool an dieser Fahrt war es einmal mit dem Auto die Brooklyn Bridge zu überqueren. Bisher tat ich das ja immer nur zu Fuß und fragte mich jedes Mal, wie die Leute den stressigen Verkehr auf der Brücke überhaupt aushalten. Definitiv eine interessante Erfahrung und ich kann sagen: Mit dem Auto durch die City ist nicht die angenehmste Art der Fortbewegung aber es ging richtig schnell. In Manhattan fuhren die U-Bahnen zum Glück und so brachte uns die Subway Richtung Uptown, wo wir bei Schwartz Luggage unser Gepäck lagerten, damit wir dieses nicht den ganzen Tag mit uns schleppen mussten. Die 34th Street war von dort aus auch gar nicht mehr weit weg, sodass wir unsere Zeit dort mit Shopping vertrieben - denn NYC ist und bleibt nun mal ein Paradies dafür. Ein spätes Mittag- bzw. frühes Abendessen gab es bei Chipotle. Das stand ja schon seit Beginn meiner Reise auf meiner Bucket List, nur leider kam ich bisher nie dazu, dort mal essen zu gehen. Da Caro dort super gerne isst, bot sich das natürlich an und so konnte ich diesen Punkt endlich von meiner To-Do-Liste abhaken - zudem war es auch noch richtig lecker. Schweren Herzens ging es dann auch schon wieder zurück nach Larchmont und unser letzter gemeinsamer Abend stand uns bevor. Diesen verbrachten wir ganz entspannt auf dem Sofa und wir gingen auch relativ früh ins Bett, denn wie ich auf diesem Blog schon einige Male erwähnt habe, ist so ein Wochenende in der Stadt zwar immer schön aber auch richtig anstrengend.
Am Montagmorgen gab es dann noch ein letztes gemeinsames Frühstück und einen Trip in den Supermarkt, um noch Mitbringsel in Form von amerikanischen Süßigkeiten und Lunch zu kaufen. Bald schon war es Zeit, Caro wieder an den Bahnhof zu bringen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt war der Abschied super schwer. Die Woche ging so unfassbar schnell rum, noch viel schneller als die Woche mit meinen Eltern, und es kam mir so vor, als wäre Caro noch gar nicht richtig angekommen, da musste ich sie schon wieder gehen lassen. In vier Monaten sehe ich sie zwar zum Glück wieder, dennoch wäre es mir am liebsten gewesen, sie wäre noch vier Monate hiergeblieben. Der Rest des Tages verlief wie gewohnt: Ich habe die Kinder von der Schule abgeholt, mit ihnen Hausaufgaben gemacht, Abendessen für sie zubereitet, die Lunchpakete für den nächsten Tag vorbereitet, die Kleine ins Bett gebracht und bin selbst ins Bett gegangen. Und nun habe ich meine Routine zurück, meinen Alltag und meine Schwester ist nicht mehr da. Sie fehlt mir unfassbar aber das gehört leider auch zum Leben als Au Pair dazu - die Liebsten sind einfach verdammt weit weg.
Aber auch in der nächsten Zeit warten wieder einige spannende Dinge auf mich: Ende des Monats geht es mit Chiara zu den Niagarafällen und heute (mittlerweile ist schon Freitag, der 12. Mai) haben wir die ersten Trips unserer Sommerreise nach Miami gebucht. Außerdem hat meine Kleine am Sonntag Geburtstag und auch dafür ist einiges geplant.
Aber davon erfahrt Ihr ganz bald!
Bis dahin!
Eure Mary ♡
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