Summer vacation - Miami, Florida

Hi!

Heute ist Montag, der 10. Juli 2017 und es ist 10:16 Uhr in Larchmont, NY. Seit vier Tagen bin ich nun schon wieder zurück aus meinem Urlaub, ich muss mich an eine neue Routine gewöhnen und der Alltag geht wieder los. Schon komisch irgendwie, aber ich freue mich auch auf die kommende Zeit mit meiner Gastfamilie! Zunächst möchte ich Euch aber natürlich gerne davon berichten, wie der letzte Teil meines Urlaubs so war.

Am Donnerstag, dem 29. Juli 2017, kamen Chiara und ich nachmittags endlich in Miami an! So richtig glauben konnten wir es aber noch nicht. Zwar war die Vorfreude auf die Städte, die wir davor besuchten, auch groß, aber auf Miami freuten wir uns doch am meisten. Unser Apartment war in Miami Beach, wir mussten nur die Straße überqueren, um zum Strand zu gelangen - die perfekte Lage. Das nutzten wir am Abend selbstverständlich auch direkt aus und gingen an den Strand, wo wir die Seele baumeln ließen. Es war toll, endlich angekommen zu sein. Für eine Woche mussten wir uns nun keine Gedanken mehr darum machen, wann wir wohin ein Uber bestellen müssen, um den Bus in die nächste Stadt zu erwischen. Versteht mich nicht falsch - es war super cool innerhalb von so kurzer Zeit so viel erlebt und gesehen zu haben, allerdings war es auch stressig und somit begann unser eigentlicher Urlaub, im Sinne von Entspannung, erst dann, als wir uns am Strand in Miami Beach wiederfanden.

Dementsprechend hatten wir für den darauffolgenden Tag auch keine wirklichen Pläne, außer uns am Mid-Beach zu sonnen und im Atlantik abzukühlen. So erfrischend war das Wasser dann zwar doch nicht, da es relativ warm war, aber es war super angenehm sich von den Wellen hin und her treiben und von der Sonne küssen zu lassen. Nachdem wir 1 1/2 Stunden im Wasser damit verbrachten, die kleinen Fische, die um ums herumschwammen, um Schutz vor der Strömung und den Wellen zu suchen, zu fangen, entschieden wir uns nach insgesamt vier Stunden am Strand vorerst dazu zurück ins Apartment zu gehen, wo wir dann leider feststellen mussten, dass unsere Haut den Aufenthalt im Sunny State Florida noch nicht wirklich gewöhnt war... 😂🍅
Deshalb versuchten wir am nächsten Tag erstmal ein wenig im Schatten zu bleiben und machten einen Spaziergang Richtung South Beach, um die Gegend zu erkunden. Bei der Hitze, den gebräunten Menschen, dem Geruch von Sonnencreme und Salzwasser in der Luft und der spanischen Musik, die immer wieder aus Läden und Fenstern klang, stauten sich die Glücksgefühle in mir. Auch wenn es unfassbar heiß war - vor allem, da wir versuchten unsere Schultern ein wenig zu schützen 🍅 - genoss ich den Ausflug, bei dem wir auch noch ein paar Lebensmittel und Kleinigkeiten für's Apartment kauften, sehr. Nach der Siesta gingen wir nachmittags auch nochmal an den Strand und sahen, wie die Sonne alles in goldenes Licht tauchte, bevor sie hinter den Palmen verschwand.
Für Sonntag stand ein Ausflug zu den Wynwood Walls auf dem Plan. Diese sind Teil des Wynwood Art Districts im Stadtteil Wynwood. Da sich in diesem Teil Miamis viele Lagerhallen und somit große leere Wände und Flächen befinden, kommen dort die besten Street Artists der Welt zusammen, um wundervolle Kunstwerke zu schaffen. Es war beeindruckend durch die "Ausstellung" zu laufen und die verschiedenen Werke zu betrachten. Die Stimmung, die dort herrschte, war einfach so sorgenfrei und fröhlich. Jeder interpretierte etwas Anderes in die bunten Bilder, jeder sah sie anders obwohl wir im Prinzip alle auf das selbe blickten. Einer der Gründe, warum ich Kunst so mag und vor allem Street Art begeistert mich sehr. Selbstverständlich ließen wir es uns nicht entgehen, dort auch einige coole Bilder zu machen. Zurück im Apartment buchten wir dann eine Tour zu und durch die Everglades für den nächsten Tag.
Diese ging am Montag gegen 11 Uhr los. Mit einem Airboat fuhren wir, begleitet von einem Tourguide, durch einen Teil des UNESCO-Welterbes, welches mittlerweile leider durch die zunehmende Umweltverschmutzung sehr gefährdet ist. Natürlich hielten wir alle gespannt die Augen nach den besonderen Tieren, die die Everglades beherbergen, offen. So ist der Nationalpark beispielsweise die einzige Region der Welt, in der sowohl Alligatoren als auch Krokodile und die einzigen wildlebenden Flamingos der USA leben. Relativ schnell fanden wir einen Alligator, was uns natürlich ordentlich ins Staunen versetzte. Man kennt diese Tiere schließlich nur von Bildern, Büchern oder Videos oder hat sie höchstens mal im Zoo gesehen aber in freier Wildbahn ist das einfach nochmal ein ganz anderes und wirklich besonderes Erlebnis. Auch eine Schnappschildkröte schwamm an unserem Boot vorbei, ein weiterer einzigartiger Anblick, den man nicht alle Tage hat und ich war ganz aufgeregt und glücklich. Aufgrund der hohen Temperaturen haben wir leider keine weiteren Alligatoren gesehen, denn die großen Echsen kommen nur an die Wasseroberfläche, um sich aufzuwärmen. Ansonsten können sie bis zu eine Stunde unter Wasser verbringen. Da das Wasser dank der Hitze ohnehin schon Temperaturen von bis zu 30 Grad erreicht, müssen die Alligatoren weniger häufig nach oben kommen, weshalb man sie logischerweise auch seltener zu Gesicht bekommt. Deshalb macht es wahrscheinlich ein wenig mehr Sinn, nicht im Sommer zu den Everglades zu fahren aber es war schon alles okay so, wir haben ja eine Alligator-Lady gesehen und das war schon mehr als erhofft und ich war wirklich richtig happy! Wieder zurück an Land (wenn man das überhaupt so sagen kann, da das Wasser in den Everglades meist zur einige Zentimeter tief ist), hatten wir dann noch die Möglichkeit eine Exhibition mit einerseits exotischen Tieren aber auch einheimischen Arten zu besuchen. Es handelt sich hierbei um eine Auffangstation für kranke oder verletzte Tiere, die keine Chance mehr haben, in der Wildnis zu überleben. An sich ist das ja eine gute Sache und es ist schön, dass sich jemand um diese Lebewesen kümmert, allerdings stimmte mich die Exhibition eher ein wenig traurig und wütend, da die Haltung wirklich alles andere als artgerecht war. Die Käfige waren winzig, nicht wirklich sauber und hatten nicht viel mit ihrem natürlichen Lebensraum zu tun. Klar war es toll und interessant so viele verschiedene Arten zu sehen, so konnten wir z.B. noch mal Alligatoren aus der Nähe betrachten, einen Gepard, Bussard, Wüstenfuchs und und und sehen aber so richtig schön war es nicht. Wenn man denn wollte, durfte man auch für ein paar Sekunden einen Babyalligator halten aber da auch diese in winzigen Käfigen mit mehreren Artgenossen gehalten werden, einfach so geschnappt, auch wenn sie sich noch so wehren und dann so lange festgehalten werden, bis sie endlich stillhalten und man ihnen das Maul mit Klebeband zukleben kann, nur damit sie anschließend von ca. 50 Menschen betatschelt werden,  konnte ich mich dazu einfach nicht überwinden und schoss nur für Chiara das Foto. (Kurze Erklärung an dieser Stelle: Ich verurteile niemanden und jeder kann das machen, was er will und für richtig hält. Es geht hier lediglich darum, dass ich das persönlich aus verschiedenen Gründen nicht wollte).
Den nächsten Morgen bzw. Vormittag verbrachten wir wieder am Strand, den wir allerdings früher als geplant wieder verlassen mussten, da ein Gewitter aufzog und wir am Horizont schon die ersten Blitze einschlugen sahen (was viele andere Strandbesucher allerdings nicht so interessierte wie uns). Der Abend sollte allerdings ein wenig ereignisreicher werden, denn es war der 4. Juli und somit Independence Day! Der Unabhängigkeitstag ist der Nationalfeiertag Amerikas, an dem - logischerweise - die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten gefeiert wird, denn am 4. Juli 1776 wurden die britischen Dreizehn Kolonien erstmals in einem offiziellen Dokument als Vereinigte Staaten von Amerika bezeichnet. Gegen 20:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Meer, an dessen Ufer wir dann Richtung South Beach liefen, wo ein Feuerwerk stattfand. Feuerwerk am Stand ist immer toll und auch dieses genoss ich sehr, obwohl (wie bereits im letzten Post erwähnt) kein Feuerwerk der Welt jemals das von Disney World überbieten kann. Nach der Show liefen wir noch entlang der Collins Avenue und des Rodeo Drives weiter gen Süden und vorbei an unzähligen Clubs und Bars, vor denen wir natürlich angesprochen wurden, ob wir nicht auch gerne drinnen feiern möchten... gestaltet sich halt alles etwas schwierig, wenn man in den USA noch nicht volljährig ist (nur noch 16 Tage! 🎉) aber wir fanden dann eine öffentliche Party mit DJ, auf der wir dann noch bis 24 Uhr blieben, denn dann wurde sie beendet und wir traten die Heimreise zum Apartment an.
Unsere letzten zwei Tage verliefen eher ruhig, wir entspannten einfach, genossen den Atlantik und bräunten uns in der Sonne Floridas (Ja, selbst ich kann ein wenig braun werden 😅). Donnerstag, der 6. Juli, war nicht nur unser letzter Tag in Miami, an diesem Tag waren wir auch seit exakt zehn Monaten in den Staaten. Unsere Heimreise nach Deutschland rückt immer näher und wird in unseren Gesprächen auch immer öfter thematisiert. Es ist einfach unbegreiflich für mich, wie schnell die Zeit vergeht und es fällt mir sehr schwer zu verstehen, dass mein Abenteuer in zwei Monaten schon vorbei ist. Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Um diesen Tag ein wenig zu feiern ließen wir es uns zum Urlaubsende noch einmal so richtig beim Italiener schmecken, bevor wir ein letztes Mal in Miami einschliefen.
Schließlich ging es am Freitag mit dem Flugzeug zurück nach New York - der zweite Flug meines Lebens! Ich war natürlich super aufgeregt, da die ganze Prozedur mir immer noch sehr fremd ist aber da ich leider über Nacht krank wurde und den Tag mit Fieber verbrachte, konnte ich den Flug nicht so genießen, wie geplant. Aber hey, was will man machen? Am Nachmittag kam ich dann wieder "zu Hause" in Larchmont an und ich finde ehrlich gesagt nicht die richtigen Worte, um meine Gefühlslage zu diesem Zeitpunkt zu beschreiben. Da meine Gastfamilie erst am nächsten Tag ankam, war ich ganz allein, was nach zwei Wochen in Begleitung schon ziemlich merkwürdig war. Zudem war mein Urlaub, auf den ich solange hin gefiebert hatte, vorbei, was mich schon irgendwo traurig stimmte. Und dann war ich auch noch krank... die Stimmung hätte also um einiges besser sein können. Aber auch schlechte Tage gehören dazu und nachdem ich meine ganze Wäsche, die sich in den vergangenen 13 Tagen angestaut hatte, gewaschen hatte, verschwand ich ins Bett und ruhte mich gut für den darauffolgenden Tag aus, denn dieser sollte super spannend werden! Doch davon erzähle ich Euch im nächsten Beitrag.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass Miami (Beach) einfach wunderschön ist. Jeder, der die Chance hat, dorthin zu reisen, sollte es tun. Es ist sehr heiß dort aber durch die leichte Brise, die vom Ozean ausgeht, ist das auszuhalten. Das Wetter, die Palmen, das Meer, die Musik, die Leute - alles dort erheitert Deine Laune und ist praktisch die Definition von Urlaub. Es ist mir immer noch ein wenig unbegreiflich, dass ich tatsächlich dort war, denn von Deutschland aus schien Florida immer so unerreichbar zu sein. Aber nun war ich da und habe fast alle Staaten der Ostküste Amerikas bereist. Ich habe eine Reise, die viel Organisation benötigte, auf die Beine gestellt und viele neue Dinge erlebt und gesehen. Es war wunderschön. Danke Chiara, dass es dich gibt und dass ich mit dir all diese Erinnerungen sammeln und Erfahrungen machen kann. Ich hab dich lieb! ❤️

Ich könnte an dieser Stelle noch viel mehr erzählen, denn auch in den vergangenen Tagen (mittlerweile schreiben wir den 14. Juli) sind einige Dinge geschehen, von denen ich berichten mag, aber ich will ja nicht den Rahmen sprengen! Ihr hört ganz bald von mir.

Bis dahin!
Eure Mary ♡



CONVERSATION

1 Kommentare:

  1. Hallo Marie

    Es freut mich dir mitteilen zu können, das du als Blogger des Jahres in der Kategorie „Bester Au Pair Blog 2017 - USA“ nominiert worden bist. Unsere Jury hat deinen Blog wegen den ehrlichen Erzählungen über das Leben als Au Pair in guten und schlechten Zeiten gewählt.

    Dieser Blogeintrag ist die Grundlage für die Nominierung.

    Die Leser entscheiden wer den Preis gewinnt, und man kann hier stimmen: https://www.aufini.com/de/bester-au-pair-blog-2017/

    Falls du deine Leser darauf aufmerksam machen willst das du nominiert bist, kannst du diesen Badge auf deinen Blog einsetzen: https://www.aufini.com/de/bester-au-pair-blog-2017/

    Die Abstimmung endet Freitag, d. 30. Märtz 2018.

    Wir gratulieren noch einmal zu der Nominierung.

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